Ein Angebot im rechtlichen Sinn ist mehr als ein Vorschlag. Es stellt eine Willenserklärung dar und bildet die Grundlage für einen möglichen Vertrag. Dabei kommen je nach Inhalt verschiedene Vertragsarten infrage. In jedem Fall liefert eine professionelle Offerte alle relevanten Informationen und berücksichtigt gleichzeitig die Interessen und Rechte des Anbieters.
Inhalt/Gegenstand und Funktion eines Angebots
Je nach Geschäftsfeld beinhaltet der Antrag:
- Waren
- Dienstleistungen oder
- die Herstellung eines Werks (einer bestimmten Sache)
Das bürgerliche Gesetzbuch (BGB) behandelt eine Offerte als Antrag zur Schließung eines Vertrages. Wird der Antrag angenommen, gilt der Vertrag als geschlossen. Daher sollte ein Angebot mit besonderer Sorgfalt erstellt werden. Schließlich können sich die Rahmenbedingungen bis zur Annahme des Antrags ändern. Auch ohne eigenes Verschulden. Im Zuge einer Vertragsverhandlung können die Rollen wechseln. Wenn Sie beispielsweise Änderungsvorschläge erhalten, gilt dies ebenfalls als Antrag. Akzeptieren Sie diesen, kommt der Vertrag zu den aktuellen Konditionen zustande.
Angebotsvorlage anfordern:
So einfach und schnell ist das zu bewerkstelligen:
- Angebot in der gewünschten Format Word oder Excel-Datei herunterladen
- Auf dem Firmen-PC gespeicherte Vorlage an Ihre Firma anpassen: Firmenlogo und Adresse, alle gleichbleibenden Texte
Form und Bestandteile
Unterschieden wird zwischen einem mündlichen und einem schriftlichen Antrag. Laut § 147 BGB kann ein mündliches Angebot nur direkt angenommen werden. Es verliert seine Gültigkeit nach Ende des Gesprächs. Dabei kann es sich um ein persönliches Treffen, eine Videokonferenz oder ein Telefongespräch handeln.
An ein schriftliches Angebot sind Sie zunächst gebunden (§ 145 BGB). Aus diesem Grund ist eine zeitliche Befristung empfehlenswert. So wissen beide Seiten, woran sie sind. Denn der Antrag verliert nach Ablauf der Frist seine Gültigkeit (§ 146 BGB). Diese wesentlichen Informationen sollte Ihr Angebot enthalten:
Vollständige Kundenadresse mit Ansprechpartner
Adressieren Sie Ihr Angebot so genau wie möglich, damit es ohne Umwege den Empfänger erreicht. Geben Sie auch Ihre kompletten Kontaktdaten an mit E-Mail-Adresse und Telefondurchwahl.
Angebotsdatum und Angebotsnummer
Das Datum ist entscheidend für die zeitliche Gültigkeit. Eine Nummerierung ist nicht vorgeschrieben. Sie erleichtert jedoch die eindeutige Zuordnung und suggeriert zumindest ein bestimmtes Aufkommen an Anfragen.
Exakte Beschreibung des Liefer- und Leistungsumfangs
Machen Sie genaue Angaben zu Anzahl und Art der Produkte. Gleiches gilt für Dienstleistungen. Je genauer Sie hier arbeiten, desto weniger Raum bleibt für Reklamationen.
Liefer- oder Leistungszeitraum
Abhängig von Lagerbestand oder Auftragslage ist diese Angabe eine Momentaufnahme. Je nach Laufzeit des Angebots ist es ratsam, hier etwas Puffer einzubauen. Besonders dann, wenn dritte Parteien involviert sind wie Lieferanten oder Transportunternehmen.
Preise | Rabatte | Umsatzsteuer | Spesen
Häufig gucken Kunden zuerst auf den Preis, wenn sie mehrere Angebote miteinander vergleichen. Daher ist es wichtig, diesen Teil transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Grundpreis, Rabatt und Umsatzsteuer sollten auf einen Blick ersichtlich sein. Ein Preisnachlass wirkt sofort attraktiver. Auch Fahrt- und Übernachtungskosten für Termine beim Kunden sollten berücksichtigt werden.
Versand- und Verpackungskosten inklusive Transportversicherung
Auch hier sind differenzierte Angaben wichtig. Nehmen Sie Bezug auf Gewicht, Abmessungen und Warenwert. Im Zweifelsfall holen Sie sich vorab Angebote von Transportunternehmen ein.
Erfüllungsort
Wenn Arbeiten beim Kunden durchgeführt werden, ist es wichtig den Ort im Vorfeld genau festzulegen. Auch für Versand und Transport relevant. Ohne Angabe greift § 269 BGB.
Zahlungsbedingungen
Sie haben die Möglichkeit, das Fälligkeitsdatum/die Zahlungsfrist individuell für Ihre Kunden festzulegen. Für Projekte mit langer Laufzeit oder wenn Sie in Vorleistung gehen müssen, empfehlen sich Abschlagszahlungen. Sie können mehrere Zwischenrechnungen definieren – auch in unterschiedlicher Höhe. Geben Sie jeweils den Prozentsatz des Gesamtbetrages an.
Eigentumsvorbehalt
Sichern Sie sich ab für den Fall, dass Ihre Kunden nicht fristgemäß bezahlen. Dies betrifft Waren, Material und Dienstleistungen, die mit Rechteabtretungen verbunden sind. Eigentumsübergang erst nach vollständiger Bezahlung.
Allgemeine Geschäftsbedingungen | Gerichtsstand
Um den Arbeitsaufwand zu verringern, können Sie gleichbleibende Konditionen zusammenfassen. In Form eines separaten Dokuments oder auf der Rückseite Ihres Geschäftspapiers.
Freizeichnungsklauseln
Neben der zeitlichen Befristung haben Sie weitere Optionen, die Gültigkeit Ihres Angebots zu beschränken. Folgende Varianten sind möglich:
Bindung an den kommerziellen Teil einschränken
Mit den Klauseln „Preisänderungen vorbehalten“ oder „Preis freibleibend“ sind Sie auf der sicheren Seite. Eine weitere Möglichkeit stellt ein Kostenvoranschlag dar. Dieser kann nach der aktuellen Rechtsauffassung um bis zu 20 % vom Endpreis abweichen.
Mengen begrenzen
Mit der Einschränkung „solange der Vorrat reicht“ sichern Sie sich gegen Lieferengpässe ab. Allerdings muss nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UHG, Anhang zu § 3, Absatz 3) der Vorrat für mindestens zwei Tage ausreichen. Ansonsten gilt Ihr Antrag als Lockangebot.
Komplett unverbindlich
Mit den Zusätzen „ohne Gewähr“, „Angebot freibleibend“ oder „unverbindliches Angebot“ sind Sie zu keinem Zeitpunkt an Ihre Offerte gebunden. Dies hat jedoch zur Folge, dass Sie einen Auftrag ausdrücklich bestätigen müssen. Ansonsten kommt kein Vertrag zustande (§ 151 BGB).
Fazit
Mit Ihrem Antrag liefern Sie potenziellen Kunden eine Entscheidungsgrundlage. Inhalt und Design lassen bereits Rückschlüsse zu bezüglich Ihrer Erfahrung und der Qualität Ihrer Arbeit. Mithilfe eines professionellen Leitfadens überwinden Sie diese erste Hürde und festigen Ihre Marktposition.